Morgenmensch versus Abendmensch
Eule oder Lerche?!
Gehören Sie zu den Menschen, die schon bei Morgengrauen putzmunter sind und gut gelaunt aus dem Bett kommen? Oder schlafen Sie lieber länger, weil Sie erst müde werden, wenn bereits die ersten Vögel zwitschern? Langschläfer und Frühaufsteher gibt es von Natur aus. Die meisten Menschen sind allerdings weder das eine noch das andere, ihr Schlaf-Wach-Rhythmus liegt irgendwo zwischen dem von morgenfrischen Lerchen und den nachtaktiven Eulen.
Wissenschaftler haben die beiden extremen Schlaf-Wach-Varianten nach Vorbildern aus der Vogelwelt benannt. Lerchen werden früher müde als die meisten Menschen und stehen auch früher auf. Sie fühlen sich bei Tagesanbruch besonders fit. Eulen hingegen sind abends lange leistungsfähig, morgens aber müde und muffelig. Der Unterschied liegt nach wissenschaftlicher Erkenntnislage in einem ungleichen Anstieg der Körpertemperatur. Lerchen haben schon bald nach dem Morgendlichen Aufstehen einen Temperaturanstieg und sind somit schon in der Früh leistungsfähiger als Eulen. Bei den Eulen erfährt die Temperatur erst ein paar Stunden später ihr Maximum, hält dafür in den Abendstunden länger ein bestimmtes Niveau aufrecht.
Dieser Chronotyp – eher Lerche oder eher Eule – verändert sich im Laufe des Lebens. Kinder wollen meist früh aufstehen. Kaum in der Pubertät, verschiebt sich der Rhythmus allerdings dann zeitlich nach hinten: Zwanzigjährige machen die Nacht gern zum Tage. Ein paar Jahre später rutscht der Rhythmus erneut zurück, in Richtung der Lerche. Alte Menschen sind meist wieder früh wach und gehen früh zu Bett.
All dies geschieht aber im Rahmen unserer angeborenen Möglichkeiten. Wer genetisch zur Lerche neigt, wird als Jugendlicher also eher zum Normaltyp und im Alter wieder zur Lerche. Wer eher den Eulenrhythmus mag, entwickelt sich als Teenager zum notorischen Langschläfer und wird mit den Jahren zur moderaten Eule.