«Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste!?» – richtig oder falsch?
Der Schlaf vor Mitternacht – so eine immer wieder gehörte Aussage – ist der beste und wichtigste Schlaf. Stimmt das so oder ist das nur ein Ammenmärchen?
Damit diese Frage beantwortet werden kann, muss man etwas mehr über den Schlaf wissen. Der Mensch durchlebt während der Nacht verschiedene Schlafphasen. Die ersten drei bis vier Stunden des Schlafes sind – unabhängig vom Zeitpunkt des Einschlafens – am erholsamsten, da es in dieser Zeit zu den meisten Tiefschlafphasen kommt. Der Tiefschlaf entscheidet über die Regeneration des Körpers. Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken dabei deutlich ab.
Wenn jemand also schon um 21.00 Uhr ins Bett geht, sind die Stunden bis Mitternacht für diese Person definitiv die wertvollsten Stunden seines Schlafes. Vor dem Einzug des Fernsehers in die Wohnzimmer war es gang und gäbe, dass die Leute zu dieser Zeit schon im Bett waren, so hatte die Aussage, «Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste» absolut seine Berechtigung.
Unterdessen haben sich die Zubettgehzeiten aber nach hinten verschoben und aus diesem Grund stimmt diese Aussage nur noch teilweise. Allerdings gibt es einen Begriff bezüglich der Mitternacht, der sehr wohl mit gutem Schlaf zusammenhängt. Denn jeder Mensch hat seine ganz eigene biologische Mitternacht. Und die liegt etwa 4 Stunden nach dem Einschlafen. Wer also regelmässig 22 Uhr ins Bett geht, erlebt die biologische Mitternacht gegen 2 Uhr. Wer als Bäcker beispielsweise schon um 20 Uhr schlafen geht, schläft tatsächlich vor Mitternacht am besten.